Eine Feier der Sinne

Julia Stemberger liest u.a. aus Isabel Allendes erotischem Kochbuch „Aphrodite – eine Feier der Sinne“.

Bühnenpartner

Julia Stemberger , Stimme

Besetzung

Peter Gillmayr — Violine
Andrej Serkov — Bandoneon
Guntram Zauner — Gitarre
Alvin Staple — Kontrabass
Oksana Kuzo — Klavier

Exklusives Booking

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Mag. Dagmar Windisch

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Austria

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Inhalt

„Ich weiss nicht, wie das bei den Männern sein mag, aber für Frauen gibt es kein Aphrodisiakum, das etwas nützen könnte ohne die unerlässliche Zutat der Sympathie, die, zur Vollendung gebracht, Liebe ist“.

So Isabel Allende in ihrem heiter-erotischen Kochbuch, das eine kluge und inspirierende Quelle für alle jene ist, die gerne lachen, lächeln und schmunzeln. Dieser Fundgrube bedient sich auch Julia Stemberger in ihrem jüngsten Programm „Aphrodite, eine Feier der Sinne“. Ganz der Göttin der Liebe gewidmet liest Julia Stemberger Texte aus dem Buch und betrachtet mit feinem Witz die großen Themen zwischen Mann und Frau, Liebe, Sympathie, Anziehung und Erotik.

Begleitet vom Quintett „Tango de Salón“ wird hier à la carte aufgekocht: lebendig, kabarettistisch und unendlich erotisch.

Musik

Musik aus der Gründerzeit des Tangos 1890 (Gardel…), dem Erfinder des Tango Nuevo, Astor Piazzolla bis zu Tango aus unserer Zeit (Nelegatti). Abestecher auch in die Tangowelt Finnlands und Russlands sind möglich.

Stimmen

» Feinste Zutaten für einen unvergesslichen Abend: Alles wartete natürlich schon gespannt auf den Stargast des Abends: Nach Erika Pluhar und Senta Berger gab es mit „Romy“ Preisträgerin Julia Stemberger den nächsten prominenten Auftritt im Donau-Forum. Mit der Lesung aus Isabelle Allendes erotischem (Koch)Buch „Aphrodite – eine Feier der Sinne“ wurde dem Publikum ein echter Leckerbissen serviert. Vom Hanswurst, der sich in der Küche zum Objekt der Begierde verwandelt, über das „Geheime Reich der imaginären Liebenden“ bis zum Hohen C von Placido Domingo, das zu erotischen Ekstasen führt: Stemberger wusste mit feiner Mimik, vibrierenden Zwischentönen und köstlicher Phrasierung durch den opulenten Text zu führen.

Das kongeniale Ensemble „Tango de Salòn“ mit Oscar Imhoff, „Gänsehaut“-Tenor aus Argentinien, brachte genau die richtige Stimmung in den Saal, um die Zutaten Fantasie, Sehnsucht, Herzschmerz, aber auch Ironie, Koketterie und Humor mit Hingabe zu genießen. Das Publikum amüsierte sich sichtlich köstlich. Tosender Applaus, strahlende Gesichter und Vorfreude auf den nächsten bekömmlichen Event im Donau-Forum «


Ein himmlischer Genuss

BAD HOMBURG Julia Stemberger feiert mit der Gruppe „Tango de Salón“ die Sinne

Beim Zubereiten eines Omeletts kommt es mehr auf Leidenschaft an als auf Technik. So will es jedenfalls die chilenische Schriftstellerin Isabel Allende. Und die raffinierte Stimmführung der Schauspielerin Julia Stemberger lässt Zweifel daran gar nicht erst aufkommen. Raffiniert biegt und wendet sie sich, wie eben auch diese Eierspeise eingerollt wird. Zumal das Omelett in dieser Übersetzung weiblich ist, also die Omelette heißt, was diesem leichten, aus Eiern, der Kernzelle des Lebens, angerührten Gericht weiteren Hautgout verleiht.
Geschmäckle, nein, ausgewählter Geschmack spielt an diesem Mittwochabend im Kurtheater eine große Rolle, vor allerdings wenig Publikum. Dies wird an den besorgniserregenden Coronameldungen liegen; der Kreis, der sich zur imaginären Feier der Sinne mit „Julia Stemberger & Tango de Salón“ versammelt, ist klein. Die Burgschauspielerin, die auch in Filmen und im Fernsehen auftritt, kommt naturgemäß mit Räumen aller Art zurecht. Sie dirigiert die Leere mit Eleganz, füllt sie mit den literarischen Auszügen aus der Weltliteratur, mit der sie als Darstellerin in vielen Gattungen vertraut ist. Wer wie sie die Anna Karenina verkörpern kann, kennt sich aus mit feinsten elysischen Tropfen.
Und allein ist sie nicht, das Ensemble „Tango de Salón“ steht ihr zur Seite, mehr noch, hebt die Literatur sanft und melancholisch, aber dann auch mit Schmiss in andere Sphären. Der Wiegeschritt birgt zum Vergnügen der Zuschauer immer wieder Überraschungen, wenn es etwa plötzlich, nach dem taktvollen Pellen einer Zwiebel, das zwar zu den niederen Sphären der Küche gehört, aber auch gelernt sein will, zur Sache geht.
Der englische Autor Julian Barnes befasst sich mit diesem unterhaltsamen Thema, bevor es dann ans Marmeladekochen geht, eigentlich schiefgeht. Und zwar gründlich, weil die Mischung nicht stimmt und in drei Zentimetern lavaharter Zuckermasse im Topf endet. Da hilft nur ein neues Rezept, der Tango, und den beherrschen die fünf Herren meisterhaft. Hohe Kunst, tiefe Gefühle, unerwartete Tonfolgen, himmlische Wirkung. Mehr!
Das eigentlich Großartige an diesem Abend sind die Posen der Julia Stemberger während der Lesepausen. Dann nämlich dreht sich die 1965 in Wien Geborene wie eine exotische Blüte im schwarzen Kofferkleid auf ihrem Stuhl leicht nach rechts, nimmt die Musiker in Augenschein, lässt den Tango in die angespannte Stille ihres Körpers reisen.
Wie sie dann lauscht und das Gesicht öffnet für die Sehnsuchtspassagen des Bandoneons, wenn es das Leid überdehnt zur Leidenschaft. Dann wird das leere Theater zum Lichtkegel, in dem sie allein agiert, die Mimik nachjustiert, bis in die Spitze ihrer Pumps.
Sie beherrscht die Kunst, ein Amuse Gueule, die Gaumenfreude, den Gruß aus der Küche in ein abendfüllendes Menu zu verwandeln, Widerstand zwecklos. Vergessen, nein, da steht „Oblivion“ dagegen, die berühmte Komposition von Astor Piazzolla, in der sich alles um Nichtvergessen dreht und wendet wie die „Singvögelbrüstchen“, ein Himmel von Genuss.
— Martina Dreisbach, Taunuszeitung, 15.11.2021