Mozart und die Frauen: Allerliebste, Allerbeste, Allerschönste, Vergoldete, Versilberte und Verzuckerte

Das Bäsle Häsle bekommt zotige Briefe, die Schwester Nannerl versorgt er mit zweideutigen Ehe –Ratschlägen, Baronin Waldstetten erhält nächtlich angeheiterte Anzüglichkeiten, mit Aloysia Weber hätte er gern mehr als nur musiziert, dafür war er mit Nancy Storace, Josepha Duschek und Babette Ployer bedeutend freier. Gespaßt hat er mit vielen aber geheiratet hat er nur eine - sein geliebtes Stanzerl Wanzerl marini bini gini.

Bühnenpartner

Chris Pichler , Rezitation

Besetzung

Peter Gillmayr — 1. Violine
Kathrin Lenzenweger — 2. Violine

Mozart und die Frauen

Der Vater hat ihn geschult, doch Frauen haben ihn geprägt und inspiriert. Da ist Anna Maria, die liebvolle Mutter, deren Warmherzigkeit und Humor den ruhenden Pol der Familie bildet, die in einem schlecht beheizten Hinterhofzimmer stirbt, während ihr Sohn in den Salons des Pariser Hochadels konzertiert. Da ist Maria Anna, die Schwester Nannerl, die ihn liebt, ihm als Wunderkind ebenbürtig und eine wichtige Interpretin seiner Werke ist, ehe sie sang- und klanglos verschwindet. Da ist Anna Maria Thekla, das Bäsle, mit der er womöglich nicht bloß die berühmten, derb-erotischen Briefe austauscht. Da sind die vier Weber-Töchter mit ihrem zweifelhaften Ruf: Die eine, Aloisia, bricht sein Herz und wird doch zur künstlerischen Weggefährtin, die andere Constanze wird mit 20 sein geliebtes Weibchen, begräbt ihn mit 29, Josepha wird immerhin seine erste Königin der Nacht, und Sophie schreibt den Bericht über Mozarts letzte Tage. Und neben vielen anderen möglichen oder wirklichen Geliebten ist das noch die quirlige Nancy Storace, seine erste Susanna, ein Wunderkind wie er und ebenso unkonventionell und unstet, die ihr Künstlerdasein auslebt.

Die Frauen verehrten Mozart und er huldigte ihnen dafür. So entstand die wohl erotischste Musik der letzten Jahrhunderte.

„Wenn ich all die heiraten müßte, mit denen ich gespaßt habe, so müßte ich leicht 200 Frauen haben.“ Geheiratet hat er nur eine, aber viele Pianistinnen, Sängerinnen und Gönnerinnen haben sein Leben begleitet und, er hat für viele von ihnen komponiert.

Musik

Musikalisch liebevoll umarmt wird dieser besondere Abend auf ebenso besondere Art von einem Violinenduo: Es spielen Peter Gillmayr und Kathrin Lenzenweger, die in vielen Ensembles wie den Österreichischen Salonisten, den OÖ. Concert-Schrammeln oder dem Streichquartett Sonare Saite an Saite geigen.

Es erklingt Musik von Mozarts Zeitgenossen Luigi Boccherini, seinen Vorbildern Joseph Haydn oder den Bach-Söhnen und seinen Nachfolgern wie J. W. Kalliwoda oder F. Mazas. Den Hauptteil aber bilden unvergessliche Melodien aus seinen Opern in der legendären Bearbeitung des Wiener Geigers Ernst Kovacic.
 

Peter Gillmayr

Peter Gillmayr ist gebürtiger Linzer und absolvierte ein Instrumentalpädagogik- und Konzertfachstudium für Violine am Brucknerkonservatorium Linz und am Mozarteum Salzburg. Als Orchestermusiker spielte er u.a. im Orchester „Arena di Verona“, im oö. Kammerorchester oder im Orchester „Aktuell“ unter Welser-Möst.

Als Kammermusiker tritt er in unterschiedlichsten Formationen und Genres regelmäßig mit Künstlern wie z. B. Julia Stemberger, Fritz Karl, Cornelius Obonya, Paul Gulda, Erwin Steinhauer, Nina Proll, Gregor Bloèb, Timna Brauer, Klaus Maria Brandauer, Helmut Jasbar oder Karl Markovics bei renommierten Festivals auf. Er ist Konzertmeister des Orchesters „Ensemble Sonare Linz“, der „Österreichischen Salonisten“, „Streichquartett Sonare Linz“ und der „OÖ. Concert Schrammeln“.

An der Landesmusikschule Grieskirchen/OÖ. betreut er eine erfolgreiche Klasse für Violine, Viola und Kammermusik. Außerdem leitet er als Dirigent die „Hausruck Philharmonie“ und das „Salonorchester Bad Schallerbach“.

Als Gründer und Intendant des „Musiksommers Bad Schallerbach“ konzipierte er an die 40 Konzertreihen und etwa 60 Wort und Ton- Projekte, und verantwortete an die 150 Eigenproduktionen. In Anerkennung dieser Leistungen verlieh ihm LH Dr. Pühringer 2006 den Titel „Konsulent für Musikpflege“ der oö. Landesregierung und 2014 die Kulturmedaille des Landes.

Kathrin Lenzenweger

Die in Oberösterreich geborene Geigerin erhielt ihre musikalische Ausbildung bei Harald Herzl am Mozarteum Salzburg, bei Eyal Kless an der Royal Irish Academy of Music in Dublin und bei Yair Kless, Sylvia-Elisabeth Viertel und Chia Chou an der Kunstuniversität Graz. Die drei Studienzweige, Konzertfach, Instrumentalpädagogik und Kammermusik absolvierte sie mit Auszeichnung.

Sie nahm an zahlreichen internationalen Meisterkursen (u.a. bei Igor Ozim, Gábor Tacács-Nagy, Amadeus Quartett, Vanbrugh Quartett, Audubon Quartett, Leipzig Quartett) teil und ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe (Feis Ceoil – Dublin, Internationaler Kammermusikwettbewerb – Thessaloniki). Zahlreiche Auftritte als Solistin und als Kammermusikerin führten sie neben Österreich (u.a. Steirischer Herbst, Remise Bludenz, Kulturzentrum bei den Minoriten Graz, Alte Schmiede Wien) nach Irland (West Cork Chamber Music Festival Bantry), Griechenland (Dimitria Festival), Deutschland, Italien, Ungarn und in die Slowakei.

Sie ist Mitglied des Ensembles für neue Musik „Zeitfluss“, des Grazer Kammerorchesters und des „Trio Tritonous“, mit dem sie auf der Homepage der Ö1 Talentebörse präsentiert wurde. Neben dem aktiven Musizieren stellt die Unterrichtstätigkeit und Fachgruppenleitung der Streichinstrumente am oberösterreichischen Landesmusikschulwerk eine wichtige Aufgabe dar.